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Die Balanced Scorecard im Allgemeinen

IMG_0469 Die Balanced Scorecard im Allgemeinen

Die Balanced Scorecard (BSC), ein Konzept, das maßgeblich das moderne Management geprägt hat, entstand aus der Zusammenarbeit zweier renommierter Professoren: Robert S. Kaplan und David P. Norton. Als Mitglied des Fakultätsteams der Harvard Business School, zeichnete sich Kaplan durch seine innovative Arbeit in den Bereichen Controlling und Kostenmanagement aus. Besonders hervorzuheben ist dabei sein Beitrag zur Entwicklung der Prozesskostenrechnung, bekannt als Activity Based Costing, welches einen tiefgreifenden Einfluss auf die Unternehmensführung hatte.

Neben Kaplan spielte auch David P. Norton eine entscheidende Rolle in der Gestaltung der BSC. Als Wissenschaftler und Berater brachte er seine umfassende Erfahrung und sein Verständnis für Managementprozesse in das Projekt ein, wodurch die praktische Anwendbarkeit der BSC gewährleistet wurde. Gemeinsam führten Kaplan und Norton in den frühen 90er Jahren ein Forschungsprojekt mit einer Auswahl von US-amerikanischen Unternehmen durch, das darauf abzielte, bestehende Kennzahlensysteme zu revolutionieren.

Die Hauptmotivation für ihre Forschung war die Überwindung der Einschränkungen herkömmlicher Kennzahlensysteme, die stark finanzlastig und vergangenheitsorientiert waren. Sie erkannten die Notwendigkeit, einen Ansatz zu entwickeln, der eine ausgewogenere Perspektive ermöglicht und somit eine umfassende Bewertung und Steuerung der Unternehmensleistung unterstützt. Daraus entstand das Konzept der Balanced Scorecard.

  • balanced: Hiermit wird die Notwendigkeit eines ausgewogenen Sets von Kennzahlen betont, das finanzielle und nicht-finanzielle, interne und externe, sowie kurz- und langfristige Indikatoren umfasst.
  • score: Dieses Element hebt hervor, dass die BSC ein strategisches, zielgerichtetes Instrument ist, das sich nicht nur auf die Messung, sondern auch auf die Erreichung von Ergebnissen fokussiert.
  • card: Die Karte (Scorecard) steht für das systematische Erfassen und Überblicken von Leistungsindikatoren, was dem Management eine strukturierte und vereinfachte Sicht auf die komplexen Aspekte der Unternehmensführung ermöglicht.

Im Jahr 1992 erfuhr der BSC-Ansatz eine wesentliche Erweiterung. Die Autoren transformierten ihn von einem reinen Messinstrument zu einem ganzheitlichen Managementsystem. Diese Weiterentwicklung integrierte die BSC in den strategischen Managementprozess, wo sie als Rahmenwerk für die Strategieentwicklung, -umsetzung und -steuerung diente. Die Vielschichtigkeit der BSC spiegelt sich in ihrer Fähigkeit wider, eine Brücke zwischen der strategischen Planung und den täglichen operativen Aktivitäten zu schlagen.

Die BSC hat sich seit ihrer Erfindung stetig weiterentwickelt und ist heute ein unverzichtbares Werkzeug für viele Organisationen weltweit. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fokussierung auf eine ausgewogene Unternehmensführung haben dazu beigetragen, dass sie nach wie vor als eine der bedeutendsten Innovationen im Bereich des strategischen Managements betrachtet wird.

Die Bedeutung der BSC in der heutigen Geschäftswelt ist unbestritten. Sie bietet eine klare Struktur, um strategische Ziele in konkrete Maßnahmen zu übersetzen und liefert eine Grundlage für eine kontinuierliche Leistungsbewertung und -verbesserung. Die Balanced Scorecard hat sich als effektives Instrument erwiesen, um Organisationen auf ihrem Weg zur Exzellenz zu unterstützen und wird dies auch weiterhin tun.

Die Implementierung einer BSC kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre Vision und Strategie in einem komplexen und sich schnell verändernden Umfeld erfolgreich zu navigieren. Sie ermöglicht es Organisationen, sich auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren zu konzentrieren und die Leistung in den entscheidenden Bereichen konsequent zu verbessern.

Die BSC hat auch im Bereich des Wissensmanagements und der organisatorischen Lernfähigkeit einen bedeutenden Einfluss. Sie fördert die Ausrichtung der individuellen und kollektiven Anstrengungen auf die übergeordneten Ziele und Strategien des Unternehmens, wodurch ein koordiniertes und zielgerichtetes Handeln ermöglicht wird.

Abschließend ist die Balanced Scorecard ein Zeugnis dafür, wie wissenschaftliche Forschung und praktische Anwendung Hand in Hand gehen können, um innovative Lösungen für die Herausforderungen der Unternehmensführung zu bieten. Die von Kaplan und Norton entwickelte Methodik hat einen festen Platz in der Managementlehre und -praxis und wird weiterhin Unternehmen unterschiedlichster Branchen prägen.

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