Das IT-Grundschutz-Kompendium des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist so etwas wie die „Enzyklopädie“ der deutschen Informationssicherheit – und trotzdem kennen viele Unternehmen es nur vom Hörensagen oder sehen es als schwerfälligen Behördenwälzer, den man allenfalls für Audits hervorholt. In Wahrheit ist dieses Werk eine der wertvollsten und praxisnahsten Ressourcen, die es im Bereich Cyber- und Informationssicherheit gibt. Wer es versteht und richtig einsetzt, hat nicht nur ein umfassendes Nachschlagewerk, sondern auch einen methodischen Baukasten, mit dem sich fast jede Sicherheitsanforderung strukturiert und nachvollziehbar umsetzen lässt. Gerade in Zeiten von NIS2, DORA, KRITIS-Regelungen oder branchenspezifischen Sicherheitskatalogen liefert der IT-Grundschutz einen roten Faden: Was muss ich organisieren? Welche Maßnahmen sind Stand der Technik? Wie belege ich wirksam, dass wir es tun?
Bausteinlogik statt Bleiwüste: Wie das Kompendium aufgebaut ist
Das Besondere am IT-Grundschutz-Kompendium ist seine Bausteinlogik. Es ist nicht als reines Lehrbuch geschrieben, sondern als Sammlung modularer Sicherheitsbausteine, die je nach Bedarf zusammengesetzt werden können. Jeder Baustein steht für einen klar umrissenen Bereich – das kann ein technisches Thema sein wie „Server“, „Datenbanken“, „Netzkomponenten“ oder „Virtualisierung“, ein organisatorischer Prozess wie „Patch- und Änderungsmanagement“, „Lieferantenmanagement“ und „Incident-Management“, eine physische Komponente wie „Serverraum“ oder „Rechenzentrum“ oder Querschnittthemen wie „Cloud-Nutzung“, „Mobile Arbeit“ und „Kryptokonzept“.