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Die Verbreitung von COBIT in Unternehmen im Jahr 2023

Die Verbreitung von COBIT in Unternehmen im Jahr 2023 Die Verbreitung von COBIT in Unternehmen im Jahr 2023

In der schnelllebigen Welt der Informationstechnologie entscheidet eine wirksame Governance darüber, ob Technologie Wert schafft – oder Risiken und Kosten produziert. COBIT (Control Objectives for Information and Related Technologies) hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Prüfkatalog für Finanzaudits zu einem ganzheitlichen Governance-System entwickelt, das Unternehmen aller Größen und Branchen bei der Steuerung von Information & Technology (I&T) unterstützt. COBIT liefert eine gemeinsame Sprache für Vorstand, Management, IT, Risiko, Compliance und Audit, verbindet strategische Ziele mit operativen Praktiken und stellt sicher, dass Investitionen in Technologien nachweisbar Nutzen stiften – kontrolliert, messbar und auditierbar.

COBIT wird weltweit eingesetzt – von börsennotierten Konzernen über Behörden bis zu mittelständischen Unternehmen. Die moderne Generation, COBIT 2019 (mit fortlaufenden Ergänzungen), integriert aktuelle Geschäfts- und Technologietrends: Cloud, DevOps, Agile, Cybersecurity, Data & Analytics, Sourcing-Modelle, Regulierung. Das Framework ist modular, anpassbar und skalierbar – gerade deshalb so verbreitet. Zahlreiche Organisationen nutzen COBIT als Leitplanke für IT-Strategie, Risikomanagement, Service Management, Informationssicherheit, Projekt- und Portfoliosteuerung und als Brücke zu Standards wie ISO/IEC 27001, ISO/IEC 20000, ITIL, ISO/IEC 38500 oder dem NIST CSF.

Von COBIT 4.1 über COBIT 5 zu COBIT 2019

COBIT wurde 1996 erstmals veröffentlicht und seitdem mehrfach überarbeitet. COBIT 4.1 prägte die bekannten Domänen (Planen/Organisieren, Beschaffen/Implementieren, Liefern/Unterstützen, Überwachen/Evaluieren) und war stark kontroll- und prozessorientiert. COBIT 5 (2012) machte den großen Sprung zum Governance-System: Integration von Business- und IT-Zielen, Goals Cascade, klare Trennung von Governance (Evaluate-Direct-Monitor, EDM) und Management (APO/BAI/DSS/MEA), Capability-Bewertung statt reiner Reifegrade, und ein holistischer Blick auf Komponenten wie Prozesse, Strukturen, Kultur, Informationen, Services, Kompetenzen und Policies.

COBIT 2019 baut darauf auf und wird als „lebendes“ Framework fortgeschrieben. Kernerweiterungen sind u. a.:

  • Governance-System-Prinzipien und Framework-Prinzipien als Leitplanken.
  • Design Factors, mit denen das System maßgeschneidert wird (z. B. Strategie, Risiko-Profil, Compliance-Druck, Sourcing, Rolle von I&T im Geschäftsmodell, Bedrohungslage, Unternehmensgröße).
  • Focus Areas zur schnellen Schwerpunktsetzung (z. B. Information Security, DevOps, Cloud, Datenschutz/GDPR, SIAM, Agile at Scale, Digital Transformation).
  • Ein Core Model mit 40 Governance- und Management-Objectives, die konkrete Praktiken und Aktivitäten beschreiben – weiterhin gruppiert in die fünf Domänen EDM, APO, BAI, DSS, MEA.
  • Ein modernisiertes Performance-Management für Prozesse und Governance-Komponenten (Capability-Levels 0–5, geeignete Metriken).

Damit liefert COBIT kein starres Pflichtenheft, sondern einen Baukasten, der exakt auf den Kontext eines Unternehmens zugeschnitten werden kann.

Die sechs Governance-System-Prinzipien

COBIT 2019 definiert Prinzipien, die jedes Governance-System prägen sollen:

  1. Stakeholder-Value bereitstellen – I&T wird so gesteuert, dass Nutzen maximiert und Risiko/Kosten balanciert werden.
  2. Ganzheitlicher Ansatz – alle relevanten Komponenten (Prozesse, Strukturen, Kultur, Informationen, Services, Skills, Policies) wirken zusammen.
  3. Dynamisches System – Governance passt sich Veränderungen in Strategie, Technologie und Regulierung an.
  4. Governance ≠ Management – klare Rollen: Governance „evaluiert, steuert, überwacht“; Management „plant, baut, liefert, bewertet“.
  5. Tailored to Enterprise Needs – Gestaltung entlang der Design Factors.
  6. End-to-End-Abdeckung – von der Unternehmensstrategie bis zu den operativen Kontrollen.

Ergänzt werden sie von Framework-Prinzipien (konzeptionelles Modell, offen/flexibel, ausgerichtet an Major Standards), die COBIT anschlussfähig zu anderen Normen machen.

Die Goals Cascade: Vom Unternehmensziel zur täglichen Aktivität

Der Goals-Cascade-Mechanismus übersetzt Unternehmensziele in konkrete Alignment-Ziele für I&T, von dort in Governance-/Management-Objectives, dann in Komponenten und schließlich in Praktiken/Aktivitäten. So wird aus „Profitables Wachstum im Asien-Geschäft“ etwa ein Set aus I&T-Zielen (Skalierbarkeit, Sicherheit, Time-to-Market), das sich in Portfoliosteuerung, Sourcing-Entscheidungen, Risikokontrollen und Servicestandards wiederfindet – nachvollziehbar und messbar.

Design Factors: Maßschneider statt Einheitsanzug

COBIT lässt sich durch Design Factors passgenau konfigurieren. Beispiele:

  • Strategische Ausrichtung (Utility vs. Differentiation): Ist IT Kostenfaktor oder Kern des Geschäftsmodells?
  • Rolle von I&T im Geschäftsmodell (Support, Factory, Strategic Asset).
  • Risikoprofil und Bedrohungslandschaft (z. B. hohe Cyberexponierung, OT-Anteile).
  • Compliance-Druck (Branchenregulierung, Datenschutz).
  • Sourcing-Ansatz (Cloud-First, Managed Services, Insourcing).
  • Arbeitsweisen (Agile/DevOps vs. klassische Projekte).
  • Unternehmensgröße und Org-Komplexität.
  • Technologie-Adoptionsgrad (Legacy vs. Modern).

Je nach Ausprägung werden Objectives priorisiert, Komponenten gewichtet und Focus Areas gewählt. So erhält ein FinTech mit Cloud-First-Strategie andere Schwerpunkte als ein Industrieunternehmen mit starkem OT-Anteil.

Das Core Model: 40 Objectives in fünf Domänen

COBIT bündelt Steuerung und Ausführung in fünf Domänen:

  • EDM – Evaluate, Direct and Monitor (z. B. EDM01 Governance Framework Setting, EDM02 Benefits Realization, EDM03 Risk Optimization, EDM04 Resource Optimization, EDM05 Stakeholder Transparency).
  • APO – Align, Plan and Organize (u. a. Strategie, Architektur, Innovation, Portfolio, Budget, Personal/Skills, Lieferanten, Sicherheit, Daten).
  • BAI – Build, Acquire and Implement (u. a. Programme/Projekte, Requirements, Lösungen, Wissensübergabe, Change/Release, Verfügbarkeits- und Kapazitätsdesign).
  • DSS – Deliver, Service and Support (u. a. Servicebereitstellung, Incident/Problem, Continuity, Security Operations, Business-Prozesse unterstützen).
  • MEA – Monitor, Evaluate and Assess (u. a. Performance & Conformance Monitoring, Internal Control System, Compliance, Assurance).

Jedes Objective enthält Zweck, zugehörige Komponenten, Praktiken, Aktivitäten, RACI-Rollen und Metriken. Das sorgt für klare Erwartungen und erleichtert Audit- und Assurance-Arbeit.

Governance-System-Komponenten: Mehr als Prozesse

COBIT denkt Governance holistisch. Acht Komponenten hängen zusammen:

  • Prozesse (inkl. Inputs/Outputs, Praktiken, Aktivitäten)
  • Organisationale Strukturen (Board, Executive Committee, Architektur-Board, Change Advisory Board, Risk Committee …)
  • Prinzipien, Policies und Frameworks (von Security-Policy bis Data Governance Framework)
  • Information (Artefakte, Datenflüsse, Berichte)
  • Kultur, Ethik und Verhalten (z. B. Lern- und Fehlerkultur, Risikobewusstsein)
  • Menschen, Skills und Kompetenzen (Rollenprofile, Skills-Frameworks, Weiterbildung)
  • Services, Infrastruktur und Anwendungen (vom Servicekatalog bis zur Plattformarchitektur)
  • People/Process/Technology-Metriken (Leit- und Folgekennzahlen)

Nur das Zusammenspiel erzeugt belastbare Ergebnisse.

Performance-Management: Fähigkeit statt Bauchgefühl

COBIT nutzt Capability-Levels (0–5) zur Bewertung der Prozessfähigkeit (von „nicht existent“ bis „optimierend“) und ergänzt das durch geeignete Metriken (Leading/Lagging) für Objectives und Komponenten. So lassen sich Soll-/Ist-Vergleiche, Roadmaps und Managementberichte erstellen – und Fortschritt ist objektiv nachweisbar. Wichtig: Nicht jede Funktion muss Level 5 erreichen; „fit for purpose“ zählt.

Focus Areas: Zuschnitt auf aktuelle Themen

Mit Focus Areas bündelt COBIT erforderliche Objectives und Praktiken für konkrete Anwendungsfelder, z. B.:

  • Information Security / Cybersecurity (Anbindung an NIST CSF, ISO 27001)
  • Privacy/GDPR (Privacy by Design, Rollen, DPIA, Betroffenenrechte)
  • DevOps & Agile at Scale (Flow-Metriken, Trennung Governance/Management, schlanke Controls in CI/CD)
  • Cloud Governance (Shared Responsibility, FinOps, Exit-Strategien, Multi-Cloud-Risiken)
  • Data Governance & Analytics (Datenqualität, Kataloge, Lineage, AI-Ethik)
  • SIAM / Sourcing (Lieferantensteuerung, Performance, Risiko, Compliance)
  • Business Continuity & Resilience (BCM-Integration, Testregime, Lessons Learned)
  • Digital Transformation (Innovation Governance, Benefits Realization)

So wird aus dem generischen Framework ein konkretes Steuerungsinstrument.

Verzahnung mit ITIL, ISO, NIST & Co.

COBIT ist metaframework und Brückenbauer:

  • ITIL/ISO 20000 liefern Service-Management-Prozesse; COBIT legt Governance und Zielausrichtung fest (z. B. welche Services warum, welchen Nutzen, unter welchen Kontrollen).
  • ISO/IEC 27001 liefert ISMS-Kontrollen; COBIT verankert Security in Unternehmenszielen, Rollen, Performance, Assurance.
  • NIST CSF strukturiert Cyberfunktionen (Identify/Protect/Detect/Respond/Recover); COBIT stellt Steuerung, Messung und Integration sicher.
  • ISO/IEC 38500 (Corporate Governance of IT) findet in COBIT die operative Ausgestaltung.
  • COSO ERM verbindet Unternehmensrisiko mit I&T-Risiken über COBIT-Risk-Objectives.

Das Ergebnis sind weniger Doppelarbeiten, konsistente KPIs/KRIs und kürzere Audits.

Rollen und Verantwortlichkeiten: Klarheit schafft Tempo

COBIT liefert RACI-Vorschläge für Aktivitäten – kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für wirksame Steuerung:

  • Board/Aufsicht: Legt Risikobereitschaft fest, verlangt Transparenz, überwacht Zielerreichung (EDM).
  • Executive Management: Übersetzt Ziele in Pläne, Budgets, Portfolios (APO).
  • CIO/CTO/CISO/CDO: Verantworten Architektur, Delivery, Security, Data (APO/BAI/DSS).
  • Business-Owner: Tragen Nutzen und Risiken der Services/Projekte.
  • Risikomanagement/Compliance: Setzen Leitplanken, KRIs, Tests; koordinieren mit 3 Lines of Defense.
  • Interne Revision: Liefert unabhängige Assurance (MEA).

Klarheit in den Rollen reduziert Entscheidungslatenzen und Schattenverantwortung.

Metriken: Von Vanity zu Verlässlichkeit

Gute Governance braucht gute Messgrößen. Typische Beispiele:

  • Strategisch: Anteil realisierter Benefits, Portfolio-Nutzwert, Time-to-Value, Budgettreue großer Initiativen, Cyber-Resilienz-Score, regulatorische Findings.
  • Taktisch/operativ: Change-Failure-Rate, MTTR, Deployment-Frequenz, Incident-Backlog, SLA-Erfüllung, First-Contact-Resolution, Security Patch-Latency, Supplier-Performance, Datenqualitätsindex.
  • Risiko/Compliance: KRIs (Phishing-Click-Rate, kritische Schwachstellen > x Tage, Drittpartei-Auditquote), Findings Closed on Time, Kontroll-Wirksamkeit.

COBIT ermutigt, Leading (frühwarnend) und Lagging (Ergebnis) zu kombinieren und Kennzahlen mit Owners und Eskalationspfaden zu versehen.

Typische Stolpersteine – und Gegenmittel

  • „COBIT = Checkliste“: Wer nur Häkchen setzt, schafft Papier, keine Wirkung. Gegenmittel: Goals Cascade nutzen, Nutzen und Risiko ins Zentrum stellen.
  • Überdokumentation: Mehr Seiten ≠ bessere Governance. Gegenmittel: Lean Policies, klare Entscheidungsrechte, Minimum Viable Controls in agilen Umgebungen.
  • Rollenunklarheit: Doppelverantwortung lähmt. Gegenmittel: RACI je Objective verankern, Entscheidungsforen mit Mandat.
  • Framework-Silos: ITIL-, ISO-, NIST-Parallelwelten. Gegenmittel: Harmonisierung von Begriffen, Rollen und Metriken unter COBIT-Dach.
  • KPI-Theater: Zahlen ohne Entscheidung. Gegenmittel: Outcome-orientierte Dashboards, regelmäßige Governance-Reviews mit Maßnahmenbeschluss.
  • „One Size Fits All“: Gleiche Kontrollen für jede Einheit. Gegenmittel: Design Factors ernst nehmen, Tailoring dokumentieren.

Praxisnutzen quer durch Branchen

Bank/Versicherung: COBIT verknüpft Regulatorik (z. B. EBA-Leitlinien, DORA), ISMS, ITIL-Prozesse und Projektportfolio. Ergebnis: klare Benefits-Steuerung, KRIs für Cyber-/Lieferkettenrisiken, Audit-Readiness.

Energie/Versorger: OT/IT-Konvergenz, NIS2-Pflichten, Netzleitstellen – COBIT sorgt für End-to-End-Risikosteuerung, Rollen (z. B. CISO OT/IT), Change-Kontrollen in kritischen Umgebungen.

Öffentlicher Sektor: Transparente Steuerung von Digitalprogrammen, Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen, Lieferanten- und Budgetkontrolle; bessere Nachvollziehbarkeit gegenüber Prüfinstanzen.

Gesundheitswesen: Qualität und Compliance (Medizinprodukte, Datenschutz), Continuity in Klinik-IT, Datenqualität für Forschung – Governance vermeidet Insellösungen.

Fertigung/Logistik: Cloud-ERP, IIoT, Lieferketten-Abhängigkeiten – COBIT ordnet Projekte, Daten, Security und Supplier Governance.

Fallbeispiele – konkrete Wirkungen

ENTSO-E priorisierte mit COBIT 5 die wichtigsten I&T-Prozesse im gesamteuropäischen Stromverbund. Ergebnis: klare Arbeitsweisen, definierte Rollen, messbare Prozessleistung – essentiell für Koordination und Stabilität in einer kritischen Infrastruktur.

Ministerium für Arbeit, Sultanat Oman nutzte COBIT 5 zur Umsetzung eines nationalen IT-Infrastrukturprojekts. Governance-Mechanismen sicherten Transparenz, Risikosteuerung und Koordination zwischen Ministerien; Meilensteine und Nutzen blieben sichtbar.

Dubai Customs wählte COBIT 5 als integriertes Framework, um Best Practices zusammenzuführen. Resultat: gemeinsame Sprache, Reduktion von Prozessbrüchen, bessere Servicequalität und Compliance in einer hochkomplexen Behördenlandschaft.

Generali Group erzielte durch die Migration von COBIT 4.1 zu COBIT 5 eine Win-win-Situation: einheitliche IT-Audit-Methodik, stärkere Ausrichtung an Geschäftseinheiten, weniger Redundanzen – Governance wurde wirksamer und leichter vermittelbar.

COBIT und moderne Arbeitsweisen: Agile, DevOps, Cloud

COBIT lässt Agilität zu, verlangt aber Verantwortung:

  • In DevOps bleiben Governance-Prinzipien (z. B. Trennung von Governance/Management, Risikobewusstsein, Nachvollziehbarkeit) erhalten, während Management-Praktiken (z. B. Change, Release, Incident) schlank und automatisiert werden.
  • In der Cloud adressiert COBIT Shared Responsibility, FinOps, SLA/KPI-Steuerung, Drittparteien-Risiko, Exit-Strategien und Compliance by Design.
  • In Agile@Scale>; verankert COBIT Portfolio-Governance, Benefit-Steuerung und Risikomanagement über Teams hinweg, ohne Wertstrom-Flüsse zu behindern.

Das Ergebnis: schnelle Lieferung bei nachhaltiger Kontrolle.

Daten- und Informationsgovernance

Daten sind Asset und Risiko zugleich. COBIT spannt den Bogen von Datenstrategie über Rollenmodelle (Data Owner, Steward) und Policy-Set (Qualität, Schutz, Nutzung) bis zu Katalogen, Lineage, Access Controls, Metriken (Data Quality Index, SLA-Erfüllung). Verbindung zu Analytik/AI-Governance (Modell-Transparenz, Bias, Drift-Monitoring) inklusive.

Sicherheit, Risiko, Compliance

Mit einer Security-Focus Area werden ISMS-Prozesse (ISO 27001) in Governance-Ziele eingebettet: Risikobereitschaft, KRIs, Rollen, Security-KPIs, Assurance-Pläne. Compliance-Anforderungen (z. B. Datenschutz, branchenspezifische Regularien) werden in Objectives und Kontrollaktivitäten übersetzt – inklusive Monitoring (MEA).

Lieferanten- und Ökosystem-Steuerung

Wachsende Abhängigkeit von Cloud-/SaaS-/MSP-Anbietern erfordert robuste Supplier-Governance: Due Diligence, Vertrags- und SLA-Design, KRIs, Auditrechte, Exit-Pläne. COBIT adressiert dies in APO/BAI/DSS-Objectives – mit klaren Rollen und Bewertungsmechanismen.

Dashboards und Berichte

Gute Governance ist sichtbar. COBIT unterstützt rollenbasierte Dashboards (Board, Executive, CxO, Prozess-Owner) mit zielbezogenen Metriken – Portfolio-Nutzen, Risiko-Top-10, Cyber-Lage, Lieferantenperformance, Servicequalität, Compliance-Status. Regelmäßige EDM- und MEA-Reviews machen daraus Entscheidungsforen.

Mittelstand und COBIT: pragmatisch statt pompös

Auch kleinere Unternehmen profitieren – mit pragmatischem Zuschnitt:

  • Auswahl weniger, aber wirksamer Objectives (z. B. EDM02/03, APO01/12/13, BAI06, DSS02/04, MEA01/03).
  • Einfaches RACI, klare Owner, leichtgewichtige Policies.
  • Konzentration auf Metriken, die Entscheidungen auslösen (statt Zahlenfriedhöfe).
  • Nutzung vorhandener Standards/Tools – Harmonisierung statt Neuaufbau.

So entstehen disziplinierte, aber schlanke Governance-Strukturen.

Interne Revision und Assurance

COBIT liefert Assurance-Kriterien je Objective und erleichtert Prüfungen: Scope wird über Goals Cascade abgeleitet, Kontrollziele und Evidenzen sind beschrieben, Reife/Fähigkeit lassen sich bewerten, Findings werden in Governance-Reviews verankert und geschlossen – nachhaltig, nicht kosmetisch.

Warum die breite Akzeptanz plausibel ist

Dass COBIT in sehr vielen Organisationen genutzt wird, hat nachvollziehbare Gründe:

  • Gemeinsame Sprache für Business, IT, Risiko und Audit.
  • Nachweisbare Verknüpfung von Zielen, Risiken, Maßnahmen und Ergebnissen.
  • Anschlussfähigkeit an etablierte Standards (ITIL, ISO, NIST).
  • Skalierbarkeit für Konzern und Mittelstand.
  • Evidenzbasierte Steuerung statt Meinungsführung.

Kurz: COBIT macht Technologie steuerbar – und den Wertbeitrag sichtbar.

Fazit: Governance, die Wert schafft

COBIT ist kein Selbstzweck und kein Papierfriedhof. Richtig angewendet, wird es zum Rückgrat der I&T-Steuerung: Es übersetzt Strategie in Handeln, schafft Transparenz, macht Risiken beherrschbar, beschleunigt Entscheidungen und verbindet Compliance mit Business-Nutzen. Ob Sie eine Cloud-Landschaft bändigen, Security mit dem Kerngeschäft verzahnen, Portfolios auf Nutzen trimmen, Lieferantenrisiken steuern oder regulatorische Erwartungen erfüllen müssen – COBIT bietet den Baukasten, die Begriffe und die Messpunkte, um das systematisch und nachvollziehbar zu tun.

Wer heute Governance modern denkt, denkt COBIT als Brücke: zwischen Vorstand und Technik, zwischen Schnelligkeit und Sorgfalt, zwischen Alltag und Audit. Genau deshalb bleibt COBIT – vom ersten Release bis COBIT 2019 und darüber hinaus – eines der wirksamsten Instrumente, um digitale Komplexität in geschäftlichen Vorteil zu verwandeln.

Hinweis: Teile dieses Beitrags könnten unter Einsatz von KI-gestützten Tools erstellt oder überarbeitet worden sein. Weitere Informationen finden Sie im Impressum/Disclaimer. Marken- und Bildrechte: Dargestellte Logos und genannten Marken liegen ausschließlich bei den jeweiligen Rechteinhabern. Nutzung erfolgt ausschließlich zu illustrativen Zwecken.
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