ByoD - Geschichte und Begriffsentstehung
Obwohl wir in den letzten Monaten bzw. Blogeinträgen schon relativ weit ins Detail gegangen sind, möchte ich jetzt etwas über die Entstehung des Trends berichten. Das Phänomen Bring your own Device (ByoD) ist in Europa ein relativ neuer Trend, welcher sich bisher noch nicht wirklich durchsetzen konnte.
Ursprünglich kommt er aus den USA und kam auf, weil (mobile) Devices, wie Smartphones, Tablets und auch Notebooks heutzutage kaum noch aus dem Alltag wegzudenken sind. Viele Leute haben diese Begleiter ständig bei sich und nutzen sie sowohl in ihrer Freizeit, auch im Beruf. Dies ist gerade bei den jüngeren Menschen bzw. Mitarbeitern der Fall, da diese jederzeit für alle über das Internet verfügbar sein wollen. Die Generation der Digital Natives, sprich die Generation derer, die nach 1980 geboren worden und mit Handy, Internet und Co. aufgewachsen sind, bewegen sich im Internet genauso sicher, wie in der realen Welt. Entsprechend einiger Forscher verändert sich durch ihr Verhalten, allerdings nicht nur das private Umfeld, sondern auch die Arbeitswelt. Häufig erscheinen Digital Natives, als kreativer, offener und vernetzter, weshalb die sogenannten Digital Immigrants, die Gruppe der Personen, die vor 1980 geboren worden sind, diese Fähigkeiten(von den Digital Natives) lernen müssen. So hinken sie auch was Medienkompetenz angeht häufig hinterher und fühlen sich selten ebenso im Internet zu Hause, wie ihre jüngeren Mitmenschen. Dies drückt sich auch in der Arbeitswelt aus, im Gegensatz zur Generation X, den vor 1980 geborenen, sind die Digital Natives, auch Generation Y genannt, häufig vom ersten Tag an auf der Arbeit online und vernetzt. Die Generation Y kennt eine Arbeitswelt ohne Computer und Internet nicht mehr und kann sich vermutlich auch nicht vorstellen, ohne auskommen zu müssen.Daher erwartet diese junge Generation auch mehr von einem Unternehmen und deren Infrastruktur, als vielleicht ein Mitarbeiter der Generation X. Eine dieser Erwartung könnte sein, seine eigenen Endgeräte mit an den Arbeitsplatz nehmen zu dürfen. Dieser Trend wird heute unter dem Schlagwort „Bring your own Device“ diskutiert.
Laut einer Studie von Avanade von 2012 benutzen bereits über 90 Prozent der deutschen Angestellten persönliche Devices auch beruflich, davon wiederum die meisten für E-Mails. So nutzen Mitarbeiter ihre privaten Endgeräte häufig um von zuhause berufliche Mails abzurufen oder kleinere Tätigkeiten, wie Reisekostenabrechnungen zu erledigen. Auf der anderen Seite rufen Sie während ihrer Arbeitszeit häufig soziale Netzwerke, wie bspw. Facebook auf. Dennoch muss man bedenken, dass sich nicht in jeder Firma der Einsatz privater Devices anbietet, weshalb die oben genannte Studie in erster Linie in IT Unternehmen durchgeführt worden ist.
Ein Bespiel für die Bring your own Device der IT ist der Einzug von Barack Obama ins Weiße Haus. Seine Mitarbeiter haben während der Wahlkampagne überwiegend mit den neuesten Produkten von Apple und im Web 2.0 gearbeitet. Als er jedoch die Wahl gewonnen hat und mit seinem Beraterstab ins Weiße Haus eingezogen ist, geriet die Arbeit ins Stocken. Denn dort fanden seine Mitarbeiter statt neuester Technologie, die sie vom Wahlkampf gewohnt waren, lediglich veraltete Desktop PCs und eine Sicherheitsdirektive vor, die die Nutzung privater E-Mail Accounts untersagt.
So kann man sich leicht vorstellen, dass der erste Höhepunkt des Bring your own Device – Trends erreicht worden ist, als das iPhone in den USA eingeführt worden ist, da viele junge Führungskräfte ihre Arbeitgeber dazu drängten ihr iPhone auch in der Firma verwenden zu dürfen.
Der Begriff Bring your own Device, oder zu Deutsch: „Bring dein eigenes Endgerät mit“ ist somit eine innovative Lösung, welche eine bewusste und soweit möglich kontrollierte Einbindung von privaten Endgeräten, wie Smartphones oder Laptops, in die Unternehmensinfrastruktur. Hierbei sollte Software, die beispielsweise die Desktopvirtualisierung unterstützen eingesetzt werden. Durch ByoD werden Unternehmenswerte ausgelagert an die Mitarbeiter.
Da die Mobilität der Mitarbeiter mehr und mehr zunimmt, und hierdurch der private und geschäftliche Bereich vermischt wird, bietet sich das Konzept an, da die Mitarbeiter die mobilen Endgeräte so sowohl für private, als auch für geschäftliche Zwecke nutzen können und weniger Geräte mit sich herumtragen müssen. Der Trend geht jedoch nicht nur in die Richtung, dass die meist leistungsstärkeren privaten Geräte auch im Beruf eingesetzt werden, andersrum benutzen Angestellte ihre dienstlichen Devices häufiger auch für private Zwecke. Daher ist die Trennung zwischen Privat und Beruflich häufig verschwommen. Aber nicht nur die Verschmelzung von Privat und Arbeitsleben, sowie die Digitalisierung vom Berufsleben, geprägt durch die Generation Y treiben Trends wie Bring your own Device voran. Auch die organisatorischen Veränderungen, sowie der Umgang mit Wissen treiben die Unternehmen zum Umdenken. So rücken die Serviceleistungen bei IT Unternehmen in den Hintergrund, während die geschäftlichen Aktivitäten wichtiger werden. Grund hierfür sind die immer kürzer werdenden Innovationszyklen. Damit ein Unternehmen mit anderen mithalten kann ist es daher wichtig, dass die Serviceprozesse standardisiert und optimiert werden, dies führt zu mehr Effizienz, wodurch auf Anforderungen schneller eingegangen werden kann. In diesem Punkt kann ByoD insofern unterstützen, dass Mitarbeiter ihre Endgeräte häufig besser kennen und somit bedienen können, als wenn das Unternehmen Endgeräte stellen würde.
In den letzten Jahren hat sich der Umgang mit Wissen verändert, so wurden früher häufig Bücher zu Rate gezogen, während das Wissen heute meist digitalisiert vorliegt. Auch hier kann Bring your own Device den Mitarbeiter dahingehend unterstützten, dass Informationen schneller verarbeitet und verbreitet werden können. Auch unterstützt das Wissensmanagement die Kreativität eines Mitarbeiters.
Dies führt zu Vorteilen, wie einer eventuellen Steigerung der Produktivität der Mitarbeiter oder Senkung von Supportkosten. Auf der anderen Seite wird die Unternehmens-IT hierdurch vor erhebliche Probleme gestellt, da die Sicherheitsarchitektur vollkommen überarbeitet werden muss, wenn private mobile Endgeräte in das Unternehmensnetzwerk eingebunden werden sollen. Auch erwarten junge Mitarbeiter eine unternehmensinterne Kommunikation, die nicht auf E-Mails oder ähnlichem beruht, sondern auf -Media-Anwendungen. Daher könnte es vorkommen, dass potentielle Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber nach diesen Kriterien aussucht.
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