„GRC“ war über Jahre ein Sammelbegriff, hinter dem sich vieles und damit oft zu wenig verbarg: Richtlinienbibliotheken, Risikomatrizen, Kontrollen-Kataloge, Auditkalender. Das war nützlich, aber selten spürbar wertschöpfend. Heute kippt die Perspektive. Märkte reagieren in Stunden, Lieferketten sind digital verschaltet, Vorfälle verbreiten sich viral, Regulierungen greifen tiefer in Produkte und Prozesse ein. In dieser Welt kann Governance, Risk & Compliance nicht mehr die Disziplin der Nachreichungen sein. Sie muss führen – durch Echtzeitfähigkeit, Anschluss an den operativen Takt und Investitionssteuerung. Genau das meint GRC Next: Governance als Betriebsleistung, die Risiken nicht nur inventarisiert, sondern Zeit gewinnt, Renditen schützt und Wachstum ermöglicht. Es ist der Schritt vom „ordnet“ hin zu „entscheidet“.
Warum das alte GRC an Grenzen stößt
Das klassische GRC versprach Kontrolle durch Vollständigkeit: jede Policy erfasst, jedes Risiko bewertet, jedes Kontrollziel beschrieben, jedes Audit geplant. In stabilen Umfeldern reichte das. Doch drei Entwicklungen haben dieses Modell überholt.