Ein Audit ist für viele Unternehmen wie eine Mischung aus Zahnarzttermin und Bewerbungsgespräch: Man weiß, dass es wichtig ist, man weiß, dass es nicht ausbleibt – und trotzdem sorgt der Gedanke daran bei manchen für Nervosität. Ob es sich um ein ISO-27001-Audit, eine BSI-Prüfung, eine NIS2-Überprüfung, ein Lieferantenaudit oder ein internes Review handelt: Audits sind keine reinen Kontrollübungen, sondern strukturierte Chancen, die eigene Organisation auf den Prüfstand zu stellen, Schwachstellen zu erkennen und Verbesserungen einzuleiten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Vorbereitung – und zwar nicht nur in der Dokumentenpflege, sondern vor allem in der mentalen und organisatorischen Einstellung des gesamten Teams. Wer Audits als wiederkehrenden Prozess begreift, dem gelingt etwas Entscheidendes: Prüfungen werden kalkulierbar, vorhersehbar und produktiv.
Was wird eigentlich geprüft? Auditarten, Erwartungen, Spielregeln
Bevor man in das „Wie“ der Vorbereitung einsteigt, hilft ein klarer Blick auf das „Was“. Ein Zertifizierungsaudit (z. B. ISO 27001) verifiziert, ob das Managementsystem normkonform geplant, umgesetzt, überwacht und verbessert wird. Ein Überwachungsaudit prüft in kürzerem Takt die Wirksamkeit und die Beibehaltung des Niveaus. Rezertifizierungen gehen wieder tiefer. BSI-Prüfungen oder aufsichtsrechtliche Reviews (z. B. MaRisk, MaGO, BAIT/VAIT/DORA-Bezüge) haben teilweise andere Schwerpunkte, bleiben methodisch aber ähnlich: Es wird anhand von Dokumenten, Interviews und Stichproben beurteilt, ob Prozesse wie beschrieben funktionieren und Risiken im Griff sind. Kunden- und Lieferantenaudits fokussieren zusätzlich die Vertragserfüllung, Informationssicherheit in der Lieferkette und Servicequalität.
