LEAN-Management ist eine transformative Philosophie, deren Kernidee ebenso einfach wie radikal ist: Mehrwert für den Kunden schaffen – ohne Verschwendung. Entstanden im Toyota-Produktionssystem (TPS) der 1950er Jahre, hat sich LEAN von einer Produktionsmethode zu einem unternehmensweiten Managementansatz entwickelt, der heute in nahezu allen Branchen Anwendung findet: von der Fertigung über das Gesundheitswesen und die Finanzbranche bis hin zu Softwareentwicklung, öffentlicher Verwaltung und Bildung. LEAN ist dabei weit mehr als ein Werkzeugkasten. Es ist eine Denkschule, ein Führungssystem und eine Kultur, die Prozesse, Strukturen und Menschen so ausrichtet, dass Kundennutzen im Mittelpunkt steht – und alles, was diesem Nutzen nicht dient, konsequent reduziert oder eliminiert wird.
Was LEAN ausmacht: Kundenwert als Nordstern
Der zentrale Bezugspunkt im LEAN-Management ist stets der Wert aus Sicht des Kunden. Das klingt trivial, ist aber in der Praxis häufig der größte Perspektivwechsel: Nicht interne Präferenzen, historisch gewachsene Abläufe oder „so haben wir das immer gemacht“ bestimmen, was getan wird, sondern die Frage: Wofür ist der Kunde bereit zu zahlen? Wert kann ein pünktlich geliefertes Produkt sein, eine fehlerfreie Transaktion, eine transparente Auskunft, ein schneller Termin, ein zuverlässiger Service – kurz: das Ergebnis, das der Kunde wirklich braucht. Diese konsequente Kundenzentrierung unterscheidet LEAN von rein kostengetriebenen Effizienzprogrammen und verhindert, dass Optimierung am Kunden vorbei geschieht.